Schalen­wild

Das Schalenwild gehört zu der Gattung der Paarhufer. Deren Hufe werden in der Waidmannssprache als Schalen bezeichnet, worauf auch die Waidmännische Bezeichnung dieser Wildart zurückgeht.

Allen Schalenwild ist gemein, dass ihre Hauptsinnesorgane sich auf das Wittern (riechen) und Vernehmen (hören) beschränken, das Äugen (sehen) ist das schwächste dieser Sinne, da Schalenwild nur Kontraste und Bewegungen wahrnehmen. Ebenso ist die Farbwahrnehmung kaum vorhanden – für Schalenwild gilt Neonorange als Tarnfarbe.

Wir unterscheiden unser heimisches Schalenwild in Wiederkäuer, also  Geweih- und Hornträger und Allesfresser, zu dem das Schwarzwild gehört.

Schalen

Die Schalen bestehen aus zwei Zehen auf denen das Schalenwild steht, an der Rückseite der Schalen befinden sich zurückgebildete Zehen die als Afterklauen oder Geäfter bezeichnet werden.

Bei der Betrachtung des Trittsiegels kann beobachtet werden, dass das Geäfter des Schalenwilds nur bei der Flucht im Trittsiegel sichtbar ist. Ausnahme hiervon stellt das Schwarzwild dar, bei dem das Geäfter in jedem Fall im Trittsiegel ersichtlich ist.

Gebiss

Wiederkäuer besitzen ein unvollständiges Lückengebiss, da die Schneide- und Eckzähne im Oberkiefer fehlen. Eine Ausnahme stellt das Rot- und Sikawild dar bei dem die verkümmerten Eckzähne im Oberkiefer noch vorhanden sind. Diese werden als Grandln bezeichnet und gehören zu den Trophäen. Mit zunehmenden Alter verfärben sie sich braun, was als Brand bezeichnet wird. Bis heute droht das Rotwild durch Heben der Oberlippe und Zeigen der Grandln.

Eine Ausnahme stellt das Schwarzwild beim Schalenwild dar. Da dieses nicht zu den Wiederkäuern gehört sondern ein Allesfresser ist besitzt es auch ein Allesfressergebiss. Es besitzt nicht nur Schneidezähne im Oberkiefer, sondern auch Eck- und Backenzähne, weshalb es ein vollständiges Gebiss besitzt.

Verdauung

Unsere Schalenwildarten sind Wiederkäuer, wobei diese auch noch in KonzentratselektiererMischäser oder Raufutterfresser unterteilt werden. Das Schwarzwild ist das einzige Schalenwild, das zu den Allesfressern gehört, was auch an Gebiss und Verdauung zu erkennen ist. 

Wiederkäuer nehmen ihre Äsung ziehend auf, weshalb diese abgeschluckt wird und später nachgedrückt wird. Sie sind Pflanzenfresser und besitzen einen vierteiligen Magen (Pansen, Lab-, Netz- und Blättermagen), um die zellulosereiche Nahrung mit Hilfe spezieller Bakterien verdauen zu können. Nach dem Äsen gelangt die Äsung zunächst in den Pansen. Anschließend tut sich das Wild nieder und drückt nach (wiederkauen). Unsere Geweihträger besitzen keine Gallenblase, da diese durch die fettarme Äsung nicht benötigt wird.

Schwarzwild hingegen besitzt eine Gallenblase, da es als Allesfresser auch fettreichen Fraß zu sich nimmt. Es besitzt auch nur einen Magen, da durch die vorhandene Magensäure Bakterien ausreichend abgetötet werden und der Fraß zersetzt werden kann. Auch die Hornträger besitzen eine Gallenblase.

Geweihträger

Allgemeines

Der Genotyp umfasst die Summe der genetischen Informationen eines Organismus. Dazu gehören alle vererbten Gene, die zu 50% vom weiblichen und zu 50% vom männlichen Elternteil stammen.

Als Phänotyp wird die sichtbare Ausbildung des Genotyps, also der Gene, unter Einfluss der herrschenden Umweltbedingungen bezeichnet. Aus Forschungen geht hervor, dass die körperliche Veranlagung bis auf die Großelterngeneration zurückgeht und die damals herrschenden Umweltbedingungen. Hierzu gehören beim Wild Ruhe und Äsungsangebot (resultierend aus der Wilddichte), Geschlechterverhältnis und Altersstruktur.

Diese Umweltbedingungen beeinflussen unter anderem die Geweihmasse, denn es gilt: umso besser das Biotop desto höher das Geweihgewicht.

Merkmale

Alle Geweihträger haben gemeinsam, dass das Geweih jährlich abgeworfen und anschließend ein neues geschoben wird. Geweihe bestehen aus Knochenmaterial, der Gegensatz dazu stellen die Hornträger dar, deren Horn aus einem inneren Knochenzapfen umgeben von Hornmaterial besteht. Das Geweih wird nur von männlichen Stücken getragen, wohingegen beide Geschlechter der Hornträger eines tragen können.

Jedoch unterscheiden wir bei den Geweihträgern Trughirsche (Reh, Elch) und Echthirsche (Rotwild, Damwild, Sikawild). Echthirsche besitzen noch die verkleinerte 2. und 5. Zehe, bei den Trughirschen sind hier nur mehr die Knochen vorhanden. Als weiteres Merkmal kann auch das Fehlen des Augsprosses und die fehlende Voraugendrüse bei den Trughirschen gelten.

 

Alle Geweihträger besitzen Rosenstöcke aus denen das Geweih wächst. Zunächst bildet sich eine weiche Knorpelsubstanz ummantelt von der Basthaut. Ein Bastgeweih kann bis zu 2 cm am Tag wachsen. Im letzten Drittel wird durch Einlagerung von Mineralien die Verknöcherung des Geweihs erreicht und anschließend der abgestorbene Bast verfegt.

 

Der jährliche Geweihzyklus wird durch das Testosteron gesteuert, wobei das Geweihwachstum von der Tageslichtlänge abhängt.

 

Interessant ist auch, dass sich die einzelnen Geweihformen der verschiedenen Arten an deren Lebensraum angepasst haben.

 

Geweihe dienen vor allem dem Imponieren und dem Kampf.

Ein Geweihende gilt dann als Ende sobald man den Riemen des Jagdhorns (Hornfessel) daran aufhängen kann. Dies ist die traditionelle Definition eines Endes, mittlerweile gibt es verschiedenste offizielle Zentimeterangaben abhängig vom Landesjagdgesetz.

Trophäen

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Hornträger

Gehörnbildung

Hörner werden im Gegensatz zum Geweih nicht jährlich abgeworfen sondern wachsen kontinuierlich weiter. Das Hornwachstum beginnt im April und wird im November abgeschlossen, wodurch die Jahresringe entstehen. Dies ist darauf zurückzuführen, dass Witterungsbedingt kein Hornwachstum während der Notzeit stattfindet. Die Jahresringe dienen beim erlegten Stück der Altersbestimmung!

Wie auch bei den Geweihträgern lässt sich das Alter am lebenden Stück nicht an der Größe des Gehörns einschätzen, da dieses auf Veranlagung und Habitat zurückzuführen ist.

In der Wachstumsphase bildet das Gamswild Schmuckringe, das Muffelwild Schmuckwülste und das Steinwild Schmuckknollen zusätzlich zu den Jahresringen aus.

Das Horn besteht aus einem innenliegenden Knochenzapfen, der von der Hornscheide ummantelt ist.

Zunächst wächst der knöcherne Stirnzapfen aus dem Stirnbein. Der Stirnzapfen bildet eine Lederhaut, die das Horn bildet und dieses von innen weiterwachsen lässt.

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